Alles vom Verein

Wir sind ein Hamburger Verein von Menschen, die gemeinsam Spaß am Segeln haben, vom Kind ab 6 Jahren bis ins hohe Rentenalter (unser ältester aktiver Segler ist 80) wird bei uns der Segelsport ausgeübt. Nun gibt es viele Sport- und Segelvereine in und um Hamburg. Wir behaupten jedoch, dass unser Verein etwas ganz Besonderes aufweist, was entgegen unseren hanseatischen Gepflogenheiten endlich mal erwähnt und geehrt werden sollte: unseren seit 1878 gelebten Gemeinschaftssinn, bei dem der Verein für die Mitglieder und die Mitglieder für den Verein da sind.
Hauptsitz und die größte Gruppe der BSV befindet sich in Steinhude (BSV-ST) . Untergruppen sind in Hamburg (BSV-H), in Berlin (BSV-B) vertreten.

Wo sind unsere Wurzeln?
Die Baltische Segler-Vereinigung ist einer der ältesten Segelvereine Deutschlands. Wir beziehen uns auf das Gründungsdatum 1878 des Rigaer Yacht Clubs im Baltikum. 1940 vereinigten sich die vertriebenen Mitglieder aus fünf Segelvereinen des Baltikums (Rigaer Yacht-Club, Libauer Yacht-Club, Estländischer See-Yacht-Club, Arensburger Yacht-Club, Livländischer Yacht-Club) zur Baltischen Segler-Vereinigung. Über die Jahre hat sich die BSV an drei Standorten in Deutschland angesiedelt: Berlin, Hamburg und Steinhude. Wir können also auf eine lange Tradition zurückblicken. Ein wirklicher fantastischer Bestandteil dieser Tradition ist eben unser Spirit, eine Gemeinschaft zu leben, in der der Verein für die Mitglieder und die Mitglieder für den Verein da sind.

Gemeinsam schaffen wir es
Für die meisten wäre schon allein der Bau eines Clubhauses in Eigenleistung Grund, die BSV Hamburg als einen besonderen Verein zu betrachten. Für uns ist es eine Form unseres Gemeinschaftssinns, unsere Art, zusammen unseren Segelverein zu gestalten. Alle Einrichtungen auf dem Clubgelände sind in tausenden Stunden durch die Hände der Mitglieder entstanden, angefangen mit unserem „ Bull’n“ von 1971 (unser Clubhaus, welches früher mal der Blankeneser Anleger war), dann der ersten Werft (Werkstattgebäude), Steganlage, Slipanlage, zweite Werft mit neuen Sanititäreinrichtungen, Bull’n Totalsanierung, welche einem Neubau gleich kam, zweite Slipanlage, Kranbau, bis zur neuen Steganlage 2014, selbstredend möglichst barrierefrei. Und wenn dann ein Mitglied eine Rampe für seinen neuen Rollator oder Rolli benötigt, wird keine große Sache daraus gemacht, sondern einfach eine gebaut. Selbstredend ist es mit dem Bauen allein nicht getan, das Ganze muss auch erhalten werden, was in den drei übers Jahr verteilten Arbeitsdiensten geschieht und in den monatlichen Club-Putz-Aktionen. Jeder ist da mal Gärtner, Maler, Monteur, Putzfee …
Dazu kommt noch der normale Betrieb, unsere Veranstaltungen, von der Mittwochs-Regatta über den Insel-Cup bis zum Neujahrs-Essen. Diese werden, wie kann es auch anders sein, von Mitgliedern organisiert und betreut, sei es als Wettfahrleiter, Schiedsrichter, Planer, Vorstandsmitglied oder Helfer.

Zum Segeln braucht man Boote. Die Gründungsvereine hatten schon immer für die Mitglieder, die kein Boot haben, Boote zur Verfügung gestellt. Die BSV Hamburg hatte 1951 noch kein richtiges Zuhause, aber schon Club-“Piraten“ für die Mitglieder zum Segeln auf der Alster. Heute stellen wir den Kindern und Jugendlichen Optis, einen Piraten und mehrere 420er und den Erwachsenen drei Omegas zur Verfügung. Für den Trainingsbetrieb und die Sicherung bei Regatten unterhalten wir drei Rib-Schlauchboote. Der Wahlspruch unseres Gründungsvereins Rigaer Yacht-Club war: „Navigare necesse est, vivere non est necesse, sed sine vita non navigamus“, was soviel bedeutet wie „Seefahrt ist notwendig, leben nicht. Aber ohne Leben fahren wir nicht zur See“. Nach diesem Motto sollen Segelboote eben bewegt werden und nicht unbenutzt umherliegen. Im Vertrauen auf einander stellen oft Mitglieder ihre nicht genutzten Boote anderen Mitgliedern zur Verfügung. In diesem Sinne wurde von der Gesamt-BSV ab 1955 wieder eine seegehende Yacht für alle Mitglieder angeschafft und seither von der BSV Hamburg betreut. Zur Zeit haben wir eine 12m-Yacht „IMX40“, die von Mitgliedern genutzt werden kann. Ausbildungs- und Jugendfahrten finden gruppenübergreifend darauf statt.

 

Boote brauchen Segler
Eine weitere dieser gelebten Traditionen ist die Ausbildung bzw. das Training der Kinder/Jugendlichen und bei Bedarf der Erwachsenen – vom Einstieg ins Segeln bis zum Erlangen des Sport-Küsten-Schifferscheins. Als Trainer und Ausbilder stellen sich entsprechend qualifizierte Mitglieder ehrenamtlich zur Verfügung. Dafür qualifizieren sich die Mitglieder in ihrer Freizeit, z.B. Trainer-C-Schein (126h Theorie und Praxis) plus Weiterbildung alle zwei Jahre.

BSV ist eine feste Größe
Über die Jahrzehnte hat sich die BSV sowohl als Segelverein in Hamburg als auch im Bezirk Bergedorf etabliert und vernetzt. Man hilft sich unter den Vereinen aus, z.B. eine Schlauchboot-Leihgabe für den Bergedorfer Ruderverein, oder Schlauchboot mit Schiedsrichter an den SC4. Die Drachenbootpaddler fanden auf unserem Gelände ihren ersten provisorischen Bootslagerplatz. Die Jugendarbeit findet ihre Anerkennung nicht nur durch nette Worte im Bezirk, sondern auch durch handfeste finanzielle Unterstützung, unter anderem für die Anschaffung von Optis (Boote für die Jüngsten), die wir durch intensive Akquise des Vorstands bekamen. Anerkennung unserer Arbeit finden wir auch bei unseren Verbänden im DSV, HSV und vor allem beim HSB, die uns mit Rat und Hilfe bei der Finanzierung unserer großen Projekte immer zur Seite standen und stehen. Durch weitere gute Kontakte zur lokalen Presse (Bergedorfer Zeitung) haben immer wieder Zeitungsartikel die Neugier auf unseren Verein geweckt. Unser Segelrevier hat einen gewissen Charme. Es ist kein optimales Revier für Regatten, fordert aber seglerisches Können bei den vorwiegend gesegelten „Up-and-down-Kursen“. So hat in der „Yacht“ Nr. 23 vom 24. Oktober 2012 der versierte Segelreporter Andreas Fritsch eine spannende Beschreibung der Dove-Elbe und des BSV verfasst, die auch im Hamburger Abendblatt abgedruckt worden ist. Im Jahre 2015 wurde uns der >Stern des Sportes< verliehen und im Jahre 2017 wurden wir von DSV als >Verein des Jahres< ausgezeichnet.

Das „WIR“ zählt
Dies alles geschieht über die vielen Jahrzehnte unentgeltlich, von Mitgliedern für Mitglieder, für den Club, dieses ist: Tradition bei der BSV. Das ist unser Spirit! Schon die Kinder und Jugendlichen lernen so, dass das Ganze nicht Konsum ist. Ein Verein ist kein Dienstleistungsunternehmen, sondern eine Vereinigung von Menschen mit gleichen Interessen, die zusammen die Verantwortung für das Ganze tragen und gemeinsam das Ganze am Laufen halten. Dann merkt man, dass das Ganze auch Spaß macht, wenn man zusammen anpackt. Das dies ankommt, zeigen sowohl der Zulauf an neuen Seglern als auch der sinkende Altersdurchschnitt.
Wir finden, dass dieser Spirit, dieser über Generationen von Mitgliedern gelebte Gemeinschaftssinn, und das, was die Mitglieder der BSV damit geschaffen haben, etwas ganz Besonderes ist und wir es somit verdienen, mit einem Stern geehrt zu werden.

Auszeichungen

Stern des Sports für Hamburg 2020

Unser Projekt Barrierefreier Ausbau – Sanitärtrakt ist mit dem „Stern des Sports“ Platz 3 ausgezeichnet worden. Michaela hat für uns den Stern und 500,-€ Förderung entgegen genommen. Wir bedanken uns herzlich bei der VIERLÄNDER VOLKSBANK e.G..

Die Baltische Segler Vereinigung ist Verein des Jahres 2017!

Im Rahmen der Hanse Boot wurde die BSV für Ihre Jugendarbeit ausgezeichnet. Die Bewerbung wurde von unseren Jugendlichen verfasst und eingesandt.

Die Präsidentin des Deutschen Segler Verband Frau Mona Küpper faste in Ihrer Laudatio die Beweggründe für die Vergabe der Ehrung wie folgt zusammen: „Mit der Baltischen Segler-Vereinigung (BSV) aus Hamburg wird in diesem Jahr für den Bereich Segeln ein Club zum Verein des Jahres ernannt, der die Jugendarbeit wahrlich von der Basis aus betreibt. Denn bei der BSV sind die Jugendlichen in entscheidendem Maße selbst in das Geschehen integriert. Jugendarbeit von der Jugend für die Jugend – so kann das Motto der BSV umschrieben werden.“ Neben der Ehrung gab es einen neuen Opti für das Jugendtraining.

Pressestimmen:

Link zum DSV-Artikel

Artikel Bergedorfer Zeitung